Lesetipps Winter 04
Hans Kollhoff
Architekturlehre
367 S., sehr zahlreiche farbige Abb. und Pläne, Niggli 2004, kt. 98.- CHF
Hans Kollhoff gehört zu jenen Architekten Europas, deren architektonisches Werk und Veröffentlichungen am kontroversesten diskutiert werden.
Anhand der beinahe ungeheuren Ansammlung von Arbeiten, die am Lehrstuhl von Hans Kollhoff seit 1987 zu allen nur erdenklichen Aufgaben- und Themenstellungen enstanden sind, lässt sich eine grundlegende Veränderung des architektonischen Koordinatennetzes beobachten. Diese hat zum einen mit der Person von Hans Kollhoff und seinem Werdegang als Architekt, zum anderen aber mit den relevanten Debatten der letzten Jahre und Jahrzehnte zu tun.
Die vorliegende Publikation dokumentiert vollständig und chronologisch Hans Kollhoffs Lehre an der Eidgenössischen Technischen Hochschule von 1987 bis heute. Nach einer Einleitung von Hans Kollhoff bietet ein Essay von Johannes Brunner einen umfassenden Überblick über Kollhoffs Lehre. Anschliessend wird diese dann vollständig und chronologisch aufgerollt: mit Textauszügen und Aufgabenstellungen aus seinen Lehrveranstaltungen dokumentiert und mit Bildern von Studentenarbeiten reich illustriert.
Wolfgang Meisenheimer
Das Denken des Leibes
und der architektonische Raum
185 S., Verlag der Buchhandlung Walther König 2004, geb. 34.80 CHF
Ein Grundlagenbuch zum Studium des architektonischen Raumes.
Eine Fülle von Beobachtungen zu gebauten Räumen, ausgehend von
Atmosphären und gestischen Qualitäten. Daraus werden die Umrisse einer neuen Philosophie des architektonischen Raumes entwickelt.
Arthur Rüegg, Reto Gadola, Daniel Spillmann, Michael Widrig
Die Unschuld des Betons
Wege zu einer materialspezifischen Architektur
88 S., zahlreiche Abb., gta Verlag Dezember 2004, kt. 38.- CHF
Die Publikation bietet Einblick in wichtige Entwicklungen der Beton-Architektur des 20. Jahrhunderts und in die Interaktion von Konstruktion und architektonischem Ausdruck. Anhand von Fallstudien wird das spezifische Potenzial des Werkstoffs Beton aufgespürt, wobei neben neusten Tendenzen Werke des "béton brut" der sechziger Jahre einen Schwerpunkt bilden.
Die Beispiele sind nach Themen gruppiert und aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt. Im ersten Teil wird das plastische Potenzial des an sich formlosen Materials ausgelotet. Der zweite Teil geht der Frage nach, welche architektonischen Möglichkeiten in der Vorfabrikation stecken - und wie sich die digitale Revolution auswirkt. Im dritten Teil steht die strukturelle Dimension der Synergie von Stahl und Beton im Vordergrund. Schliesslich werden jene Aspekte diskutiert, die für das wahrnehmende Auge von unmittelbarer Bedeutung sind: die letzten Zentimeter, welche die visuelle und haptische Erscheinung von Beton prägen.
Im Rahmen des Unterrichts an der ETH Zürich entstanden, bietet die Publikation gedankliche Vertiefungen anhand exemplarischer Fälle. Neben die thematische Aufarbeitung tritt die vergleichende Darstellung von architektonischen Strategien aus verschiedenen Zeiten.
Mit Werken von Atelier 5, von Ballmoos Krucker, Walter Förderer, Patrick Gartmann, Gigon/Guyer, Giuliani.Hönger, Pascal Häusermann, Herzog & de Meuron, Thomas K. Horvath und Franco Pinazza, Heinz Isler, Christian Kerez, Peter Märkli, Karl Moser, Claude Parent und Paul Virilio, Rainer Peikert, Josef Plecnik, sabarchitekten, James Stirling, Bruno Weber
Zürich wird gebaut. Architekturführer Zürich 1990-2005
Hrsg. Roderick Hönig
205 S., sehr zahlreiche s/w Abb. und Pläne, Hochparterre 2004, kt. 29.- CHF
Der Architekturführer Zürich 1990-2005 dokumentiert den Bauschub der letzten 15 Jahre. Vor allem in Zürich West und Nord hat sich die Stadt in schnellen Schritten entwickelt. 75 Bauten und aktuelle Planungen sowie 32 Interiors (Hotels, Bars und Lounges) werden in Bild und Plan vorgestellt. Ein Essay erzählt, wie es zum Bauschub gekommen ist.
Detaillierte Quartier- und Übersichtspläne, Adressen zu allen Objekten und deren nächstgelegene Haltestellen des öffentlichen Verkehrs machen die Publikation sowohl für Architekten als auch für Architektur-Interessierte zur praktischen und umfassenden Orientierungshilfe für Stadtwanderungen durch Zürich.
Matthias Schirren
Bruno Taut
Alpine Architektur
Eine Utopie/A Utopia
127 S., sehr zahlreiche farbige Abb., Prestel 2004, geb. 60.40 CHF
Bruno Taut ist einer der bedeutendsten Architekten der Moderne im 20. Jahrhundert, seine Werke sind Meilensteine der modernen Architektur. Nicht weniger bedeutend ist sein theoretisches Oeuvre. Im Hauptwerk 'Alpine Architektur' entwirft er die Utopie eines Weltumbaus, die mit der architektonischen Bearbeitung der Alpen beginnen sollte und bis zum 'Erdrinden- und Sternenbau' fortschreitet. Nach der Erstpublikation 1919 ist dieses Werk auf Deutsch nicht wieder aufgelegt worden. Die großformatigen Blätter mit ihren faszinierenden Tuschfederzeichnungen werden hier erstmals mit einem fundierten Kommentar publiziert.
ArchiSkulptur
Dialog zwischen Architektur und Plastik vom 18. Jahrhundert bis heute.
Katalog zur Ausstellung in der Fondation Beyeler 3.10.2004-30.1.2005.
224 S., sehr zahlreiche farb und s/w Abb., Hatje Cantz 2004, geb. 83.- CHF
Skulptur und Architektur im Dialog: die Geschichte der Moderne neu betrachtet.
Immer wieder, besonders aber im 20. Jahrhundert wurden zwischen Skulptur und Architektur modellierte und konstruierte Formen ausgetauscht. Die moderne Plastik bedient sich - etwa mit der Auflösung des Körpers im Konstruktivismus oder der Besinnung auf Elementarformen der Geometrie im Kubismus - zunehmend der architektonischen Sprache. Umgekehrt nähert sich die Architektur in der Spät-Moderne der Kunst, ja die digitalen, biomorphen Projekte der Blob-Meister wie Greg Lynn oder NOX provozieren die Frage, ob die gegenwärtige Architektur nichts anderes sei, als sich in Gebäudeform verwirklichende Skulpturen.
Die mit über 350 Abbildungen reich bebilderte Publikation geht diesem bisher wenig beachteten Phänomen nach.
Philip Jodidio
Tadao Ando
Complete Works
492 S., zahlreiche meist farbige Abb. und Pläne, Taschen 2004, geb. 160.- CHF
„Es gibt in der Architektur einen Teil der durch logisches Denken entsteht und einen anderen, der durch die Sinne geschaffen wird. Es gibt immer einen Punkt, an dem sie aufeinanderprallen. Ich glaube nicht, dass Architektur ohne diese Kollision entstehen kann.“ Tadao Ando
Philippe Starck beschreibt Ando als 'Mystiker in einem Land, das nicht mehr mystisch ist'. Er ist der einzige Architekt, der die vier wichtigsten Preise in dieser Disziplin gewonnen hat, den 'Pritzker', 'Carlsberg', 'Praemium Imperiale' und den 'Kyoto'-Preis. Sein Name ist Tadao Ando und er ist der grösste lebende Architekt. Indem er japanische Einflüsse mit den besten der Moderne kombiniert, entwickelte er eine einzigartige Bau-Ästhetik die in einer Art Gebrauch macht von Beton, Holz, Wasser, Licht, Raum und Natur. Dieses Buch entstand auf dem Höhepunkt seiner glänzenden Karriere und gibt seine kompletten Arbeiten bis zum heutigen Tag wieder.
UmBauhaus
Aktualisierung der Moderne/Updating Modernism
Hrsg. M. Hollwich und R. Weisbach
207 S., zahlreiche farbige Abb. + DVD, Jovis 2004, kt. 42.20 CHF
Stellen Sie sich eine Reise um die Welt vor, bei der Sie 28 interessante Persönlichkeiten aus Architektur, Marketing, Politik und Industrie-Design treffen und sich über mögliche Alternativen zur Rekonstruktion des Direktorenhauses Gropius unterhalten. (Rem Koolhaas, Hans Kollhoff, Peter Eisenman, Oscar Niemeyer...)
Solch eine Reise haben wir gerade hinter uns. Die Reise hat eine drastische Transformation unserer eigenen Sichtweisen und Meinungen ausgelöst. Die Suche nach Antworten zur Aktualisierung der Moderne gestaltete sich selbst zu einem Prozess der Modernisierung unserer Meinungen, forcierte die Abschiednahme von vorgefertigten Anschauungen und die Sensibilisierung gegenüber neuen Zusammenhängen zwischen dem Haus Gropius, der Moderne, der heutigen Gesellschaft und unserer Aufgabenstellung.
Als Ergebnis stehen die Video-Interviews, der Videozusammenschnitt, Projektkonzepte, Prozesse, Entwicklungen und eben dieses Buch UmBauhaus. Video und Buch sind ein Brainstorming zur Aktualisierung der Moderne, eine Infusion von Pluralität, Inspiration und Unterhaltung in die sonst sehr einseitige Umgebung der Debattenkultur und Modernebetrachtungen.
Philip Jodidio
Architecture now III
570 S., durchgehend farbige Abb., Taschen 2004, kt. 50.- CHF
Aus der erfolgreichen Architektur-Reihe "Architecture Now!" folgt nun nach 2 Jahren ein umfassendes Update aus der Welt Baukunst. Gewohnt umfangreich bietet auch der dritte Titel eine alphabetische Aufzählung der einflussreichsten Architekten und Büros, inklusive Biografien, aktueller Projekte und Adressen.
Featuring:
Hitoshi Abe, Vito Acconci, David Adjaye, Werner Aisslinger, Jun Aoki, Asymptote, Shigeru Ban, Behnisch, Behnisch & Partner, Santiago Calatrava, Cook/Fournier, Coop Himmelb(l)au, Charles Deaton, dECOi, Neil M. Denari, Diller & Scofidio, Olafur Eliasson, Ellis Williams, Masaki Endoh and Masahiro Ikeda, Arthur Erickson, FOA, Manuelle Gautrand, Frank O. Gehry, Gigon/Guyer, Sean Godsell, Alexander Gorlin, Gould Evans, Zaha Hadid, Herzog & de Meuron, Arata Isozaki, Toyo Ito, Michael Jantzen, Jones, Partners, Stephen Kanner, Anish Kapoor, Rem Koolhaas/OMA, Kengo Kuma, Daniel Libeskind, Greg Lynn FORM, Fumihiko Maki, Michael Maltzan, Richard Meier, Meyer en Van Schooten, Oscar Niemeyer, Jean Nouvel, NOX, Office of Mobile Design, Dominique Perrault, plexus r+d, Dirk Jan Postel, propeller z, Marc Rolinet, Saunders & Wilhelmsen, Werner Sobek, Eduardo Souto de Moura, Philippe Starck, Jyrki Tasa, Jean-Michel Wilmotte, Ken Yeang, Shoei Yoh, Akira Yoneda, Carlos Zapata, René van Zuuk